Herzlich willkommen auf dem Weg „Durch die Zeiten“ unter der Erlöserkirche
Die evangelische Erlöserkirche in Jerusalem wurde an einem geschichtsträchtigen Ort erbaut.
Sie haben die Möglichkeit, „Durch die Zeiten“ zu gehen und unter dem Kirchenschiff archäologische Befunde bis hinein in die Zeit Herodes des Großen zu erkunden.
Ein Museum im Kreuzgang hält u.a. weitere Informationen zur Geschichte der Stadt bereit. Vom Kirchturm bietet sich ein grandioser Ausblick über die Altstadt Jerusalems.
Dieter Vieweger, www.deiahl.de
Die Erlöserkirche in Jerusalem gehört zum herausragenden deutschen Kulturgut im Ausland.
Erlöserkirche
Die evangelische Erlöserkirche in Jerusalem wurde am Reformationstag des Jahres 1898 im Beisein des deutschen Kaisers Wilhelm II. eingeweiht. Bereits 1869 hatte der osmanische Sultan dem preußischen Königshaus einen Teil des „Muristans“ als Baugrund geschenkt. Der deutsche Kaiser ließ die Erlöserkirche auf den Ruinen der aus der Kreuzfahrerzeit (12. Jh. n. Chr.) stammenden Kirche St. Maria Latina errichten, um deren Tradition aufzunehmen. Die im neuromanischen Stil gebaute Kirche ist heute das Zentrum der deutsch- und der arabischsprachigen sowie weiterer protestantischer Gemeinden in Jerusalem. Sie erhielt ihre heutige Ausstattung während der Renovierung in den Jahren 1970-1974. Das Medaillon in der Hauptapsis und die dort eingelassenen Glasfenster vermitteln einen Eindruck von ihrem früheren Charakter.
Zur evangelischen Gemeinde der Erlöserkirche: www.evangelisch-in-jerusalem.org
Rundgang durch die Ausgrabungen unter der Kirche
Die unmittelbare Nachbarschaft zur Grabeskirche spielte schon bei den ersten archäologischen Forschungen während des Baus der Erlöserkirche eine entscheidende Rolle. Unterhalb des Mittelschiffs meinte man, die alte Stadtmauer aus der Zeit Herodes des Großen (37 - 4 v. Chr.) gefunden zu haben. Dieser Fund beendete den Streit über die Korrektheit der Lage von Golgota im Bereich der heutigen Grabeskirche. Nun schien bewiesen, dass die Grabeskirche (und damit der Golgota-Felsen) zur Zeit Jesu außerhalb der damaligen Stadtmauern gelegen hatte.
Bei den Nachgrabungen des DEI während der Renovierung der Erlöserkirche (1970-1974) zeigte sich aber, dass die aufgefundene Mauer im unteren Bereich von Häusern südlich des Aphroditetempels aus der Zeit Hadrians herstammte und der später am gleichen Ort von Kaiser Konstantin erbauten Grabeskirche war.
Ein zusätzlicher Tiefschnitt bis zum Felsboden bestätigte allerdings auf seine Weise die alte Annahme, dass das Gelände um die Erlöser- und die Grabeskirche zur Zeit Jesu tatsächlich außerhalb der Stadtmauern lag. Von 2010 bis 2012 führte das DEI die touristische Erschließung des Ortes durch.
Deutsches Evangelisches Institut für Altertumswissenschaft des Heiligen Landes www.deiahl.de